Natur

NABU: Wald­na­tur­schutz und Kli­ma­schutz zusam­men denken

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Tschimp­ke: Gro­ße Umset­zungs­de­fi­zi­te beim Wald­na­tur­schutz — Weni­ger als drei Pro­zent der Wäl­der unbewirtschaftet
Ber­lin – Zum Inter­na­tio­na­len Tag des Wal­des (21.3.) for­dert der NABU die Bun­des­re­gie­rung auf, die selbst gesteck­ten Zie­le zum Wald­na­tur­schutz in Deutsch­land nicht wei­ter aus den Augen zu ver­lie­ren. Bis 2020 sol­len fünf Pro­zent der Wäl­der aus der forst­li­chen Nut­zung genom­men wer­den. Das hat das ers­te Bun­des­ka­bi­nett unter Ange­la Mer­kel 2007 in der natio­na­len Stra­te­gie zur bio­lo­gi­schen Viel­falt ver­ab­schie­det. Ein Jahr vor Ende die­ser Frist liegt der Anteil von Natur­wäl­dern in Deutsch­land immer noch bei weni­ger als drei Pro­zent. Ent­spre­chend wer­den 97 Pro­zent des Wal­des mehr oder weni­ger inten­siv bewirt­schaf­tet. Der NABU for­dert daher in öffent­li­chen Wäl­dern mehr unbe­wirt­schaf­te­te Flä­chen aus­zu­wei­sen. Zudem müss­ten in Wirt­schafts­wäl­dern mehr natur­na­he Struk­tu­ren geför­dert wer­den. 

„Der Dür­re-Som­mer 2018 hat gezeigt, wie anfäl­lig unse­re Wirt­schafts­wäl­der gegen­über sich ändern­den Umwelt­be­din­gun­gen sind. Wir erwar­ten auch für die­ses Jahr, dass Wald­brän­de gera­de in Kie­fern­fors­ten nicht ver­hin­dert wer­den kön­nen. Und noch dra­ma­ti­scher könn­te es auf Grund der Bor­ken­kä­fer­ver­meh­rung für Fich­ten­wäl­der wer­den. Des­halb muss gera­de in Wirt­schafts­wäl­dern die Natur­nä­he geför­dert wer­den“, sagt NABU-Prä­si­dent Olaf Tschimp­ke. 

Ein hoher Anteil an alten und dicken Laub­bäu­men wie Buchen und Eichen ist ein wesent­li­ches Merk­mal von natur­na­hen Wäl­dern. Durch gro­ße Men­gen von leben­dem und abge­stor­be­nem Holz und ein geschlos­se­nes Blät­ter­dach kön­nen sie beson­ders Dür­re und Hit­ze­pe­ri­oden unbe­scha­de­ter über­ste­hen. Durch Ver­duns­tung von Was­ser, wel­ches sowohl im leben­den wie im abge­stor­be­nen Holz vor­han­den ist, schafft sich der Wald ein eige­nes Kli­ma, extre­me Hit­ze wird so abge­puf­fert. „Natur­na­he Wäl­der sind nicht nur anpas­sungs­fä­hi­ger und damit eine bes­se­re Risi­ko­ab­si­che­rung für Wald­be­sit­zer, son­dern sie haben auf­grund der zahl­rei­chen Kleinst­le­bens­räu­me einen Mehr­wert für Arten­viel­falt im Wald“, so Tschimp­ke. 

Nach den Ergeb­nis­sen einer Umfra­ge des Thü­nen-Insti­tuts aus dem Jahr 2018 spricht sich die Mehr­heit der pri­va­ten Wald­be­sit­zer und der Bevöl­ke­rung für mehr Natur­schutz im Wald aus. Mehr als die Hälf­te der pri­va­ten Wald­be­sit­zer (60 Pro­zent) und 79 Pro­zent der Bevöl­ke­rung befür­wor­te­ten eine Zunah­me von Natur­schutz­maß­nah­men im Wald und akzep­tie­ren dafür eine redu­zier­te Holz­nut­zung. 

„Wäl­der haben eine her­aus­ra­gen­de Bedeu­tung für den Natur- und Kli­ma­schutz. Gera­de Natur­wäl­der kön­nen bei­de Zie­le lang­fris­tig her­vor­ra­gend mit­ein­an­der ver­ei­nen. Aus die­sem Grund hat der NABU vor mehr als zwei Jah­ren gemein­sam mit dem Städ­te­bünd­nis Kli­ma-Bünd­nis das Pro­jekt Spei­cher­Wald gestar­tet. Ziel ist es, Men­schen über Natur­wäl­der zu infor­mie­ren und dafür zu begeis­tern“, so NABU-Pro­jekt­lei­ter Ste­fan Adler.

Die Welt­ernäh­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on FAO (Food and Agri­cul­tu­re Orga­niza­ti­on of the United Nati­ons) hat Anfang der 70er Jah­re den 21. März zum „Inter­na­tio­na­len Tag des Wal­des“ aus­ge­ru­fen, um auf die Zer­stö­rung von Wald­flä­chen auf­merk­sam zu machen. 


Foto: Ingo Ton­sor @LeserECHO.de

Haus & Garten

NABU: Vögel rich­tig füt­tern NABU gibt Hin­wei­se zur Vogelfütterung

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Foto: Ingo Ton­sor @LeserECHO.de

NABU/Han­no­ver – Trotz vie­ler­orts aus­blei­ben­den Schnee­falls blei­ben die Tem­pe­ra­tu­ren wei­ter­hin nied­rig. In die­ser kal­ten Jah­res­zeit wol­len vie­le Men­schen etwas für die Vogel­welt tun. Eine Vogel­füt­te­rung ist zwar erst bei Frost und geschlos­se­ner Schnee­de­cke wirk­lich not­wen­dig, wenn es zu Nah­rungs­eng­päs­sen kom­men kann, doch grund­sätz­lich ist gegen ganz­jäh­ri­ges Füt­tern aber nichts ein­zu­wen­den. Wich­tig zu wis­sen ist aller­dings, dass die Vogel­füt­te­rung gene­rell nicht mit effek­ti­vem Schutz bedroh­ter Vogel­ar­ten ver­wech­selt wer­den darf. Für einen dau­er­haf­ten Erhalt der Vogel­ar­ten ist vor allem eine natur­na­he Gar­ten­ge­stal­tung notwendig.

Die Vogel­füt­te­rung hat noch einen wei­te­ren Effekt: „Men­schen kön­nen dabei die Vögel aus nächs­ter Nähe beob­ach­ten und das sogar mit­ten in der Stadt. So bringt die Füt­te­rung dem Men­schen die Vogel­welt näher“, betont Mat­thi­as Fre­ter vom NABU Nie­der­sach­sen. Das Füt­tern ist damit nicht nur Unter­stüt­zung für die Tie­re bei der Nah­rungs­su­che, son­dern auch ein Natur­er­leb­nis und die Gele­gen­heit zur Ver­bes­se­rung der Arten­kennt­nis. „Das gilt beson­ders für Kin­der und Jugend­li­che, die immer weni­ger Gele­gen­heit zu eige­nen Beob­ach­tun­gen und Erleb­nis­sen in der Natur haben. Die meis­ten enga­gier­ten Natur­schüt­zer haben ein­mal als begeis­ter­te Beob­ach­ter am win­ter­li­chen Fut­ter­häus­chen begon­nen“, so Mat­thi­as Freter.

NABU emp­fiehlt Fut­ter­si­los und bit­tet um regel­mä­ßi­ge Reinigung

Für die Vogel­füt­te­rung ist ein so genann­ter Fut­ter­si­lo am bes­ten geeig­net, weil dar­in das Fut­ter vor Näs­se und Wit­te­rungs­ein­flüs­sen geschützt ist. Außer­dem wird im Silo im Gegen­satz zu den offe­nen Fut­ter­häus­chen die Ver­un­rei­ni­gung durch Vogel­kot ver­hin­dert. Wer den­noch ein offe­nes Fut­ter­häus­chen nutzt, soll­te es unbe­dingt täg­lich rei­ni­gen. Außer­dem soll­te kei­ne Näs­se ins Fut­ter­haus ein­drin­gen, da sich ansons­ten Krank­heits­er­re­ger aus­brei­ten. Sämt­li­che Fut­ter­spen­der soll­ten wind‑, schnee- und regen­ge­schützt ange­bracht wer­den. Außer­dem soll­ten sie so plat­ziert wer­den, dass sich Kat­zen nicht unbe­merkt anschlei­chen kön­nen. Gleich­zei­tig soll­ten Bäu­me und Sträu­cher in der Nähe sein, die den Vögeln bei Gele­gen­heit Ver­steck­mög­lich­kei­ten bieten.

Belieb­te Fut­ter­mit­tel sind vor allem Mei­sen­knö­del, doch die­se stel­len lei­der schnell eine Gefahr für die klei­nen Vögel dar. „Ach­ten Sie beim Kauf von Mei­sen­knö­deln und ähn­li­chen Pro­duk­ten dar­auf, dass die­se nicht, wie lei­der noch häu­fig üblich, in Plas­tik­net­zen ein­ge­wi­ckelt sind“, emp­fiehlt Mat­thi­as Fre­ter. „Vögel kön­nen sich mit ihren Bei­nen dar­in ver­hed­dern und schwer ver­let­zen.“ Alter­na­ti­ven gibt es eini­ge: Selbst­ge­mach­te Mei­sen­knö­del gelin­gen auch plas­tik­frei und kön­nen in ent­spre­chen­de Hal­te­run­gen gefüllt wer­den, Vogel­fut­ter auf Fett­ba­sis kann außer­dem in Form einer Fut­ter­glo­cke auf­ge­hängt werden.

Vögel haben unter­schied­li­che Geschmäcker

Als Basis­fut­ter, das im Zwei­fel von fast allen Arten gefres­sen wird, eig­nen sich Son­nen­blu­men­ker­ne. Bei unge­schäl­ten Ker­nen fällt zwar mehr Abfall an, dafür ver­wei­len die Vögel aber län­ger an Ihrer Fut­ter­stel­le. Frei­land-Fut­ter­mi­schun­gen ent­hal­ten zusätz­lich ande­re Samen unter­schied­li­cher Grö­ße, die von ver­schie­de­nen Arten bevor­zugt wer­den. „Die häu­figs­ten Kör­ner­fres­ser an Fut­ter­stel­len sind Mei­sen, Fin­ken und Sper­lin­ge“, weiß Mat­thi­as Fre­ter. „In Nie­der­sach­sen über­win­tern dane­ben auch Weich­fut­ter­fres­ser wie Rot­kehl­chen, Hecken­brau­nel­len, Amseln oder Zaun­kö­ni­ge.“ Für sie kann man Rosi­nen, Obst, Hafer­flo­cken und Kleie in Boden­nä­he anbie­ten. Auch hier ist dar­auf zu ach­ten, dass die­ses Fut­ter nicht verdirbt.

Als Fut­ter grund­sätz­lich unge­eig­net sind alle gewürz­ten und gesal­ze­nen Spei­sen sowie Speisereste.

Was­ser­vö­gel nicht füttern

Die Vogel­füt­te­rung schließt Was­ser­vö­gel in Parks und Gär­ten ein­deu­tig aus, die­se sind nicht auf Zufüt­te­rung ange­wie­sen. Solan­ge die Was­ser­flä­chen schnee- und eis­frei sind, fin­den Enten, Gän­se und Schwä­ne am Grund des Gewäs­sers aus­rei­chend pflanz­li­che Nah­rung, auf die ihr Magen ein­ge­stellt ist. Mat­thi­as Fre­ter erklärt dazu: „Diver­se Back­wa­ren sind auf­grund ihrer Zusam­men­set­zung für die Tie­re völ­lig unge­eig­net, im Gegen­satz zu uns Men­schen ist die Ver­dau­ung der Tie­re nicht auf Zusät­ze wie Salz, Kon­ser­vie­rungs­stof­fe und Geschmacks­ver­stär­ker ein­ge­rich­tet und Brot quillt im Magen der Vögel auf.“ Des Wei­te­ren wer­den Gewäs­ser durch die unge­eig­ne­ten Fut­ter­mit­tel ver­schmutzt und mit Nähr­stof­fen ange­rei­chert, letz­te­res kann vor allem im Som­mer zum Wachs­tum von Bak­te­ri­en und Blau­al­gen und damit zu Sau­er­stoff­ver­lust führen.

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